Koblenzer verlieren das Spitzenspiel der 2. Bundesliga ProB Süd vor 1993 Zuschauern in der CGM Arena gegen Hanau mit 83:86

1993 Zuschauer in der Oberwerther CGM Arena beim Topspiel der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Süd zwischen den EPG Baskets Koblenz und den White Wings Hanau – das war Zuschauerrekord für die Koblenzer Basketballer. Doch ausgerechnet vor dieser stimmungsvollen Kulisse konnten die Rhein-Mosel-Städter nicht an ihre bisher gezeigten Leistungen anknüpfen und mussten die erste Saisonniederlage hinnehmen. Dabei hatten die Gastgeber zwei Ausgleichschancen in den spannenden Schlusssekunden, unterlagen aber letztlich mit 83:86 (29:41). Hanau perfektionierte mit dem zwölften Saisonerfolg im zwölften Spiel die perfekte Hinrunde.
Die Koblenzer Niederlage resultierte klar aus der schwächsten ersten Halbzeit im Saisonverlauf. Nur 29 Zähler zum Seitenwechsel war Minuswert bei den Hausherren, die zwölf Punkte Differenz der höchste Rückstand. „Der Gegner war sehr gut eingestellt. Wir waren zunächst nicht präsent. In der ersten Hälfte hatten wir zu viele Ballverluste und vor allem eine sehr schwache Wurfquote, ich weiß noch nicht so recht, woran es lag“, erklärte Trainer Pat Elzie.
Hanau startete mit einem 7:0-Lauf in die Partie. Diesem Rückstand liefen die Koblenzer quasi über die gesamte Spieldistanz hinterher. Kein Akteur fand offensiv zur Normalform, nur vier der 18 ersten Würfe fanden ihr Ziel bei den Baskets. Das erste Viertel ging mit 19:14 an die Grimmstädter, im zweiten Spielabschnitt setzte sich das Geschehen so fort bis zum 41:29-Halbzeitstand für die Gäste. Hanaus Trainer Marti Zamora bilanzierte: „Vor allem war es eine sehr gute Teamleistung. Wir haben stets die richtige Antwort gehabt, uns gute Würfe erspielt und Koblenz gut verteidigt.“
Direkt nach dem Seitenwechsel keimte bei den Gastgebern und ihrem Anhang Hoffnung auf Besserung auf. Koblenz kam mit einem 9:0-Lauf binnen 84 Sekunden aus der Kabine, den Zamora auf der Gegenseite mit einer Auszeit beantwortete. Nach der Auszeit schwang sich bei den White Wings ihr Spielmacher Bruno Albrecht immer mehr zum entscheidenden Akteur auf. Nach 13 Punkten in der ersten Hälfte stoppte Albrecht den Koblenzer Lauf per Dreier, und auch danach traf Albrecht immer wieder. Immer dann, wenn die Gastgeber verkürzten, war Hanau hellwach. Auch die zwischenzeitliche Koblenzer Zonenverteidigung beeindruckte die Gäste kaum.
Das Schlussviertel wurde eingeleitet durch einen Korbleger von Marvin Heckel und einen Dunk von Center Leo Saffer zum 61:64. Das Publikum war wieder voll da, aber auch Albrecht, der erneut per Dreier antwortete. Hanau schien sich Mitte des letzten Viertels weiter absetzen zu können. Nach dem fünften Dreier von Albrecht führten die Gäste bereits mit 82:70. Aber die Hausherren bewiesen Kampfgeist. Leon Friederici leitete die Aufholjagd per Dreier ein und verkürzte auch selbst 33 Sekunden vor dem Ende auf 82:84. Hanau vergab den folgenden Angriff, Brian Butler sicherte sich den Rebound und wurde dabei gefoult. Mit noch neun Sekunden ging Butler an die Linie, traf den ersten Versuch zum 83:84, scheiterte aber im zweiten. Die Koblenzer mussten nun direkt foulen, um noch einmal in Ballbesitz zu kommen. Hanaus Philipp Walz zeigte keine Nerven und verwandelte beide Versuche.
Doch eine Chance blieb den Gastgebern. Mit noch zwei verbleibenden Sekunden bekam Dominique Johnson mit einem Distanzwurf noch die Chance zum Ausgleich, doch der Ball prallte auf den Ring und zurück in Hanauer Hände, die anschließend ausgelassen jubelten.
„Vor dieser Kulisse zu spielen, war etwas ganz Besonderes, gerade nach diesen beiden Jahren mit vielen Einschränkungen. Am Ende muss ich natürlich den zweiten Freiwurf zum Ausgleich machen, gerade als einer der erfahrensten Akteure. Das ärgert mich maßlos. Aber verloren haben wir diese Partie eigentlich direkt zu Beginn“, haderte Butler.
Elzie richte den Blick schnell nach vorn: „Wir haben nun drei Spiele in elf Tagen. Darauf müssen wir uns konzentrieren. Die Meisterschaft ist nicht heute entschieden worden. Gerade vor dieser Kulisse ist diese Niederlage natürlich bitter, aber es ist noch ein langer Weg, und wir werden weiter arbeiten, um am Ende doch ganz oben zu stehen.“
Koblenz: Moore (11), Saffer (4), Schnabel, Turan, Johnson (16), Butler (17), Hübner (4), Sperber (2), Friederici (20), Milton Heckel, Marvin Heckel (9).