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Koblenzer Baskets jubeln über Erfolg vor Gericht

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Paukenschlag beim Koblenzer Verwaltungsgericht: Das hat dem Antrag der EPG Baskets Koblenz stattgegeben. Dies bedeutet, dass die Koblenzer Profi-Basketballer wieder trainieren und auch weiterhin Wettkämpfe in der 2. Bundesliga Pro B Süd austragen dürfen. Ende vergangener Woche hatte das Koblenzer Ordnungsamt auf Anweisung des rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport den Baskets verboten, in Koblenz zu trainieren und hier Wettkämpfe auszutragen. Dagegen haben die Baskets geklagt (wir berichteten). Das schriftliche Urteil inklusive Begründung folgt erst im Laufe der Woche.
Eines ist aber klar: Die Richter sind der Argumentation der Koblenzer Basketballer gefolgt und haben die Mannschaft als Profi-Team anerkannt. „Uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen. Wir sind natürlich heilfroh, dass wir weiterspielen dürfen“, atmet Thomas Klein, der Sportdirektor der EPG Baskets, auf.
Auch bei Trainer Danny Rodriguez war die Freude groß. „Die Erleichterung ist riesig. Es wäre ungewiss gewesen, wie es sonst weitergegangen wäre mit dem Verein, den Spielern und der gesamten Situation der Liga“, sagt Rodriguez. „Denn in den letzten sieben Jahren wurde hier so phänomenale Arbeit geleistet, die Stadt Koblenz und die Zuschauer haben es verdient, dass hier weiter professioneller Basketballsport gezeigt wird, wenn auch vorerst natürlich nur über unseren Livestream.“
Der Trainer berichtet, dass die Spieler schon sehr nervös gewesen seien. „Einige wollten bereits einzeln irgendwie trainieren.“ Jetzt gehe es sofort wieder in die Halle, „damit wir unseren Rhythmus aufnehmen können und gegen Speyer zurück in die Erfolgsspur finden. Wir haben uns in den ersten Saisonwochen eine hervorragende Position erarbeitet, auf der wir weiter aufbauen wollen.“
Ein großes Lob zollt Thomas Klein dem Anwalt Stefan Schwarz, der „innerhalb kürzester Zeit 40 bis 50 Seiten fürs Gericht aufgesetzt hat. Seine Leistung war bombastisch und dokumentiert die Professionalität unseres Vereins“. Davon könnte nun auch Ligakonkurrent Baskets Speyer profitieren. Den Pfälzern war vom Innenministerium um Minister Roger Lewentz ebenfalls Training und Wettkampf untersagt worden. Speyer ist der nächste Gegner der Koblenzer, am Samstag ist in der Sporthalle auf der Karthause das Heimspiel gegen die Domstädter geplant. Allerdings trainiert Speyer seit fünf Tagen nicht mehr und muss zudem noch darauf warten, wann die Trainingsfreigabe kommt. Daher steht noch nicht endgültig fest, ob das Spiel wirklich stattfindet. „Das muss dann die Liga GmbH entscheiden, wie dann verfahren wird“, erklärt Klein.
Der Koblenzer Sportdirektor und seine Mitstreiter hatten schon mit dem Schlimmsten gerechnet und sicherheitshalber bereits Kurzarbeit für die Vollprofis beantragt. „Wir hätten das Gehalt aufgestockt, weil wir uns moralisch und sozial verpflichtet sehen. Zudem haben wir auch einen Plan B ausgearbeitet, um die Spieler fit zu halten. Aber das hätten wir vielleicht eine Woche oder zwei Wochen durchgehalten.“ Dazu kommt es nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts nun aber nicht. „Schön, dass es in Deutschland eine funktionierende Gerichtsbarkeit gibt, die nun eine rechtliche Fehleinschätzung des Innenministeriums korrigiert hat“, ist Christoph Schöll, der 2. Vorsitzende der EPG Baskets, ebenfalls erleichtert. Und Klein blickt schon weit nach vorn: „Wir werden unseren Weg weitergehen und die nächste Mission angehen.“
 
Quelle: Rhein-Zeitung vom 24.11.2020