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Am Ende entscheiden Ballverluste und Abstimmungsprobleme

  • Spielbericht
Die erste Saisonniederlage in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Süd war der Abschluss ereignisreicher Tage bei den EPG Baskets Koblenz. Nach der Verordnung des Innenministeriums Rheinland-Pfalz, dass den Baskets seit vergangenem Donnerstag den Trainings- und Wettkampfbetrieb in Rheinland-Pfalz untersagt, verlor die Mannschaft von Trainer Danny Rodriguez gegen den TSV Oberhaching Tropics mit 84:90 (37:45).
Jacob Mampuya brachte für die Koblenzer die ersten drei Zähler des Spiels auf die Anzeigetafel, doch der weitere Start misslang gründlich. Die gastgebenden Tropics markierten anschließend zwölf Punkte in Serie. Die letzten Zähler dieses Laufes gingen auf das Konto von Litauens U 18-Nationalspieler Emilis Butkus, der wie der deutsche U 18-Nationalspieler Bent Leuchten erst unter der Woche leihweise zum TSV Oberhaching Tropics wechselte. Das junge Duo bereitete den Baskets Koblenz im Spielverlauf immer wieder erhebliche Probleme. Am Ende kam Butkus auf 18 Punkte, der 2,14-Meter- Mann Leuchten steuerte elf Zähler und neun Rebounds bei.
Die Koblenzer liefen also erst einmal einem Rückstand hinterher, der zum Viertelende durch erfolgreiche Distanzwürfe von Henning Schaake und dem auf der Centerposition spielenden Neuzugang Chaed Wellian auf 20:23 verkürzt werden konnte.
Der gastgebende TSV Oberhaching, der bislang erst ein Saisonspiel erfolgreich gestalten konnte, fasste durch den gelungenen Auftakt immer mehr Selbstvertrauen und agierte defensiv clever. Die Baskets, nach vier Siegen aus den vier Auftaktspielen als Tabellenführer angereist, kamen nie wirklich in den Spielrhythmus.
Auch Viertel zwei ging mit 22:17 Punkten an die Bayern. Zur Pause stand es 37:45 aus Sicht der Baskets. Nach dem Seitenwechsel besserte sich das Spiel der Baskets. „Wir haben defensiv etwas umgestellt“, erklärte der Koblenzer Trainer Rodriguez. Schon Mitte des dritten Viertels waren die Baskets dann wieder in unmittelbarer Schlagdistanz, nach einem Dreier von Mampuya stand es nur noch 53:54 in der 25. Spielminute. Der Führungswechsel aber blieb zunächst noch aus, auch weil sich aufseiten der Gastgeber immer mehr ein Akteur hervortat. Ex-Bundesligaspieler Peter Zeis avancierte im Verlauf der zweiten Hälfte zum spielentscheidenden Mann.
Die Partie aber wog noch hin und her und die Baskets brachten sich Mitte des letzten Viertels in eine gute Ausgangsposition für eine spannende Schlussphase. Mampuya und Aufbauspieler Marley Jean-Louis verwandelten innerhalb einer Minute zwei Dreier zur höchsten Koblenzer Führung im Spielverlauf. Nach 35 Minuten lagen die Baskets mit 76:72 in Front.
Der TSV Oberhaching schlug durch fünf Zähler in Serie durch Joris Ortega zurück. Vier Minuten vor dem Ende war der Ausgang der Partie wieder komplett offen.
Jetzt aber verstrickten sich die EPG Baskets zu oft in undurchdachte Einzelaktionen. „Das war gar kein Egoismus, es fehlte einfach an der Abstimmung, am Zusammenspiel untereinander. Das führte auch zu zahlreichen Ballverlusten, insgesamt 19 an der Zahl. Damit ist es in dieser Liga schwer, ein Spiel zu gewinnen“, so Gästetrainer Rodriguez.
Oberhaching verstand es bestens, den mittlerweile heiß gelaufenen Zeis in Position zu bringen. 90 Sekunden vor der Schlusssirene stand es noch 81:80. Binnen 24 Sekunden traf Zeis dann gleich zwei Mal aus der Distanz und sorgte dadurch für die Entscheidung. Der Rückstand wuchs auf sieben Zähler an und war für die Baskets in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr aufzuholen.
Danny Rodriguez analysierte die erste Niederlage seiner Mannschaft gefasst: „Erst einmal ein Kompliment an Oberhaching, die gut vorbereitet waren und immer eine Antwort parat hatten. Jeder Spieler hat dort seine Rolle gut ausgefüllt.“ Er ergänzte: „Ich würde schon sagen, dass in den Köpfen meiner Spieler ein wenig die Aufregung der Vortage eine Rolle spielte. Die Leistung der Gastgeber möchte ich damit nicht schmälern, denn wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden.“ Der Trainer führte fort: „Jetzt bin ich gefragt, damit wir unsere individuelle Stärke wieder besser im Zusammenspiel auf das Feld bekommen können. Die erste Saisonniederlage in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Süd ist für den Übungsleiter kein Beinbruch, denn im Sport geht es immer weiter.
 
Koblenz: Woodmore (20), Mampuya (13), Oldham (13), Jean-Louis (10), Wellian (10), Butler (9), Alispahic (4), Schaake (3), Mayer (2), Lübken, Thompson, Westerhaus.
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Quelle: Rhein-Zeitung vom 23.11.2020